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Franz Ringel
Was über Franz Ringel geschrieben wurde....
Der Zyklus "Antonin Artaud" besteht aus einer Reihe gemalter Köpfe,
die Artauds Selbstbildnis gewidmet sind und sich an der antiakademischen
"Ungeschicklichkeit" orientieren, die dessen Zeichnungen auszeichnen.
Ringel verschmiert alle eindeutigen Konturen, mischt die Profile und verdoppelt
die Köpfe, die er in Fensterrahmen und -kreuze einkastelt. Seine von Striemen
und Schnitten durchfurchten Gesichtslandschaften haben dem Clochard und
Schmerzensmann in Artaud aufgespürt und gehuldigt, wie es dieser einst mit van
Gogh tat.
Peter Gorsen, 1998
... Ringel malt keine Ideen. Er coloriert bloß seine Geister.
Er schmiert die Farben so hin, dass man merkt, was Farben sind. Die Verrückten
im leiseren Bild - Hintergrund staunen darüber lächelnd.
Durch Ringel auf den Verdacht gekommen: Irgendwie schauen die Bilder ihren
Malern ähnlich. (Nicht nur bei Selbstportraits!)
Bei Dichtern ist häufig das Gegenteil der Fall ...
Wolfgang Bauer, 1999
Seine Bilder aus den Sechzigerjahren haben ihn berühmt und berüchtigt
gemacht.
... Figuren des Ausdrucks eines orgiastischen Lebensprinzips, schwellende
Glieder, die den Bildraum zu sprengen scheinen, nicht selten als
hermaphroditische Zwitter konzipierte Gestalten ...
Die Spannung der beiden Positionen zueinander, jene der Sechzigerjahre zu der
der Neunzigerjahre erscheint aufschlussreich, vom Bildraum und der Konzeption
des Räumlichen her könnte man von einer Umkehrung sprechen, denn nun kommt dem
Weißraum des Bildgrundes eine weit wichtigere und dominante Rolle zu als früher,
wo der Körper das Bild ausfüllte und zu dehnen schien.
Ringels sich immer wieder erneuernde Malerei hat in den Bildern der
Neunzigerjahre in den Huldigungen, aber vor allem in den Akten den größten
Abstraktionsgrad erreicht. Der Raum saugt den Körper auf, der nur mehr in
extremen Verdünnungen und Andeutungen vorhanden ist.
Ringel ist immer ein figurativer Maler geblieben, der am Akt und am Körper,
also besonders seiner Präsenz als sexuellem Wesen interessiert war...
Peter Gorson bemerkt zu Recht, dass Ringel mit einer in der Kunst des XX.
Jahrhunderts seltenen Eindringlichkeit die autonome Natur archetypischer Motive
von Leben und Todestrieb, Eros und Leiden thematisiert hat.
Peter Weiermair, 1995
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